Mrz 26, 2019 Street-Magazine Allgemein, Cars / Tipps, Street Magazine - Stories Kommentare deaktiviert für LETTER CAR?
Wer könnte schon die Entscheidungen der „Executives“ bei den US-amerikanischen Autofirmen nachvollziehen? Obwohl der Performance-Trend 1970 klar erkennbar auf dem absteigenden Ast war, brachte man bei Chrysler, auf Basis des über 5,70 m langen und fast zwei Tonnen schweren Fullsize-Modells 300, noch mal ein Performance-orientiertes Sondermodell auf den Markt, angelehnt an die legendären „Letter Cars“.
Aber wie immer wollen wir natürlich hübsch vorne anfangen. In diesem Fall mit den „Letter Cars“, die, nicht unpassend, als „Beautiful Brutes” beworben wurden. Letter Cars heißen die Chrysler 300 der 50er- und 60er-Jahre deshalb, weil sie hinter der Modellbezeichnung 300 noch einen Buchstaben tragen, an dem der Eingeweihte das Modelljahr ablesen kann. Anfangs war das wohl gar nicht so geplant, denn das erste Letter Car, der 1955er Chrysler C-300, trug das A noch gar nicht im Namen. Erst der Nachfolger 1956 hieß dann 300B – das C vor der 300 hatte man wegfallen lassen – und ab da gab es jedes Modelljahr einen neuen Buchstaben, bis zum 300L von 1965. Der aufmerksame Leser hat natürlich gemerkt, dass da eigentlich erst das K dran gewesen wäre, aber die Erklärung ist einfach: Es gibt keinen 300I, weil ein gedrucktes I wie eine amerikanische 1 aussieht, die ja keinen Aufstrich hat. Da der Wagen natürlich nicht Dreitausendundeins heißen sollte, ging man 1963 gleich zum J über.
Das Konzept des 55er-Urmodells war damals noch recht ungewöhnlich: ein High-Performance-Luxuscoupé (ab 1957 auch als Cabrio erhältlich), das trotz immensen Gewichts und reichhaltigster Ausstattung nicht nur ein sportliches Fahrwerk hatte – zumindest für amerikanische Verhältnisse –, sondern sogar als „world’s fastest stock car“ beworben wurde. Immerhin hatte man in Daytona auf der fliegenden Meile eine Geschwindigkeit von 127,58 Meilen erreicht. Rund 205 km/h, falls jemand nicht gut kopfrechnen kann. Schneller als ein Porsche Carrera zu der Zeit … Die Erklärung ist auch hier einfach: Eigentlich war der 300 für die damals enorm werbewirksamen NASCAR-Rennen („Win on Sunday, sell on Monday“, wer kennt den berühmten Spruch nicht?) entwickelt worden. Zwecks Homologation musste er aber natürlich auch in gewisser Stückzahl verkauft werden, was trotz des ungewöhnlichen Konzepts – die alten Säcke, die normalerweise solche Luxusautos fuhren, legten in der Regel keinen Wert aufs Rasen – immerhin 1.725-mal gelang.
Die Modellbezeichnung „300“ stand für die 300 hp, die unter anderem durch eine „Rennnockenwelle“ mit mechanischen Stößeln und eine für einen Luxuswagen recht laute Doppelrohrauspuffanlage erreicht wurden. Im nächsten Jahr war man schon bei 355 und 1957 sogar bei 390 hp. Bis zum Modelljahr 1965 gab es wie gesagt die 300er Letter Cars. Der fürs nächste Jahr schon geplante 300M wurde nicht mehr realisiert, die Zeiten hatten sich geändert. Sicher spielten die immer populärer werdenden „Muscle Cars“ – einfach ausgestattete, billige High-Performance-Autos auf Basis relativ leichter Intermediates – dabei auch eine Rolle…
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