Jan 29, 2019 Street-Magazine Allgemein, Cars / Tipps, Street Magazine - Stories Kommentare deaktiviert für PRO RUNNER
Wer ein Faible für Plymouths „Road Runner“ hat, der entscheidet sich meist für die Exemplare der während der Jahrgänge 1968 bis 70 angebotenen ersten Generation. Nicht so Gionni Paglialunga: Für ihn musste es aus gutem Grund unbedingt einer der frühen zweiten Generation sein, wie es ihn in dieser Form nur in den Modelljahren 1971 und 72 gab. Das, was der Schweizer dann innerhalb eines Zeitraums von 12 Jahren aus einem recht seltenen 71er Road Runner 340 schuf, braucht heute nicht einmal den Vergleich mit den besten Pro-Touring Cars aus den USA zu scheuen.
Zweifelsohne werden nur die wenigsten Zeitgenossen in unseren Breiten von sich behaupten können, kurz nach der Geburt vom Vater mit einem 73er Dodge Charger 440 aus der Klinik abgeholt zu worden sein. Das gilt auch für die Schweiz, wo für ein europäisches Land dieser vergleichsweise geringen Ausdehnung früher bemerkenswert viele „Amerikanerwagen“ als alltägliche Transportmittel dienten. Tatsächlich ist Gionni Paglialunga dahin gehend der einzige Fall, der uns je bekannt geworden ist. Was jenen Fall so bemerkenswert macht, ist der Umstand, dass ein Charger dieser Generation und mit dieser großvolumigen Motorisierung Ende 1978 diesseitig des Atlantiks eher noch seltener als heute anzutreffen war, da schon alleine die Unterhaltskosten – zumal bei einer Nutzung als Alltagsfahrzeug – nicht von Pappe gewesen sein dürften. Gionnis Vater fuhr im Übrigen bereits seit 1964 Amerikaner, und das tut er selbst heute – mit 76 Jahren – noch immer.
Kurz bevor Gionni das Licht der Welt erblickte, besaß sein Vater jedoch noch einen anderen B-Body aus dem Chrysler-Konzern: einen 72er Plymouth Satellite Sebring-Plus. Den bekam Gionni zwar nicht mehr in natura zu Gesicht. Aber von dem B-Body-Coupé gab es noch ein kleines Foto – und das existiert auch heute noch. Jenes Foto war es wiederum, das dazu führte, dass Gionni eine besondere Vorliebe für Plymouths Intermediate-Coupés der Jahrgänge 1971 und 72 – dabei in erster Linie für die „Road Runner“-Modelle – entwickelte, obwohl man aufgrund seiner Vorgeschichte eigentlich eher hätte vermuten müssen, dass ein Dodge Charger der späten dritten Generation, wie er einzig während der Modelljahre 1973 und 74 angeboten wurde, sein Favorit sein würde. „Die Formgebung der Karosserie mit den breiten Backen und der grimmigen Schnauze – da ist einfach alles genau so, wie es sein muss. Und obwohl ich unzählige US-Cars liebe, bleiben die 71er und 72er Road Runner für mich unschlagbar!“, merkt Gionni dazu begeistert an.
Neben dem „Satellite“-Basis-Coupé, dem „Satellite Sebring“-Coupé, dem „Satellite Sebring-Plus“-Pendant mit vorderen Einzelsitzen anstelle einer Sitzbank sowie Gionnis favorisiertem „Road Runner“ gab seinerzeit im Übrigen auch noch letztmalig das besser ausgestattete „GTX“-Modell, welches im Mindestfall mit einem (im Road Runner nicht erhältlichen) 370 SAE gross hp leistenden 440er-„Super Commando“-Big-Block-V8 das Werk verließ. 1971 war optional aber (wie für den Road Runner) letztmalig auch noch ein 440er-„Six-Barrel“ mit 385 SAE gross hp oder ein 426er-Hemi mit 425 SAE gross hp erhältlich. Am Rande erwähnt: In der 71er-Broschüre waren nun erstmals auch die Motorleistungen in der realistischeren „SAE net hp“-Form angegeben. Bei deren Messung versah man die Triebwerke auch mit den zum Betrieb notwendigen Aggregaten, einem Luftfilter und einer Auspuffanlage, und entsprechend niedriger fielen natürlich auch die Leistungswerte aus. Wie dem auch sei, einen GTX wollte Gionni Paglialunga genauso wenig wie eines der drei Satellite-Coupés. Wie seine eben zitierte Aussage schon vermuten lässt, ist er seinem erklärtem Lieblingsauto, dem Road Runner, allerdings dennoch nicht gänzlich treu geblieben.
Einen 73er Plymouth Scamp 340 hat er schon genauso besessen wie Dodge Darts der Jahrgänge 1971 und 72, einen 68er Chrysler Newport, ein 61er Imperial Southampton Coupe, einen 78er Pontiac Firebird Trans Am sowie nicht weniger als sieben (!) Cadillac STSs der Modelljahre 1994 bis 2001. Zudem fährt Gionni Paglialunga nach wie vor einen 2015er Dodge Challenger als Alltagsfahrzeug. Keines dieser fraglos interessanten Fahrzeuge vermochte ihn jedoch auf die Dauer so in seinen Bann zu ziehen, dass er dafür von der Anschaffung eines Road Runners der frühen zweiten Generation abzusehen bereit war. Als Gionni etwa um den Jahreswechsel 2005/06 herum endlich gezielt mit der Suche nach einem passenden Exemplar begann, das bevorzugt im nur selten georderten Farbton „Tawny-Gold“ gehalten sein sollte, da hatte er immerhin schon recht detaillierte Vorstellungen davon, wie sein Wunsch-Road-Runner künftig beschaffen sein und fahren sollte: Das, was ihm als Ziel vorschwebte, war kein werksoriginal belassenes Exemplar, sondern ein „Pro-Tourer“ mit modernen Antriebs- und Fahrwerkskomponenten.
Davon ausgehend, dass ein geeignetes Basisfahrzeug für das Projekt aber ohnehin kaum im Wunschfarbton „Tawny-Gold“ zu finden sein würde, eine Neulackierung also unumgänglich schien, hatte sich Gionni während seiner Suche dann zwar nicht alleine auf diesen Farbton beschränkt. Umso größer war jedoch die Freude, als er im Juli 2006 im deutschen „Moparshop“ im nordrhein-westfälischen Olfen dann wider Erwarten doch einen 71er Road Runner in dem gelb-bräunlichen Metallicton fand. Das Exemplar, welches Gionni bereits aus einer US-Annonce kannte, hatte ein Kunde des Moparshop erworben, kurze Zeit später dort aber wieder zum Verkauf angeboten. Gionni war spontan derart von dem Fund angetan, dass er sofort den Moparshop-Chef Oliver Zinn anrief und ihm am Telefon unbesehen eine Kaufzusage machte. Ein paar Tage später fuhr er mit seinem Bruder tatsächlich nach Olfen und brachte seinen frisch erworbenen, „tawny-gold“-farbenen Road Runner (trotz einer nicht fehlerfrei arbeitenden „TorqueFlite“-Automatik!) sogar auf den eigenen Achsen ins rund 700 Kilometer entfernte heimische Embrach im Schweizer Kanton Zürich….
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